30. November 2020
PRESSEMITTEILUNG

Werkzeugbau der Zukunft – digital vernetzt und nachhaltig

WBA Aachener Werkzeugbau Akademie gibt bei ihrem 10. Jahrestreffen Impulse für einen zukunftsfähigen Werkzeugbau

 

Die Branche Werkzeugbau ist im Wandel. Schon seit einigen Jahren zeichnet sich die Transformation vom handwerklichen über den industriellen bis hin zum digital vernetzten Werkzeugbau ab. Das allein reicht aber nicht aus, um zukunftsfähig zu bleiben.

„Für mich ist ganz klar, dass wir über mehr Nachhaltigkeit im Werkzeugbau sprechen müssen. Die Optimierungsdimensionen Zeit, Kosten und Qualität müssen um die Dimension Nachhaltigkeit ergänzt werden“, so Prof. Wolfgang Boos, geschäftsführender Gesellschafter der WBA, in seinem Impulsvortrag beim 10. WBA-Jahrestreffen am 18 November 2020. „Die zentrale Herausforderung dabei wird sein, ökologische und soziale Gesichtspunkte zu berücksichtigen, ohne ökonomische Prinzipien vollständig aufzugeben.“

 

Leitbild Nachhaltigkeit

Wie das Leitbild eines nachhaltigen Werkzeugbaus aussehen kann, hat die WBA in der Studie „Wettbewerbsfaktor Nachhaltigkeit – Ein Differenzierungsmerkmal für den Werkzeugbau“ erarbeitet. Zur Umsetzung müssen die Bereiche Leistungsspektrum, Ressourcen, Prozesse und Mitarbeitende ganzheitlich betrachtet werden. Industrie 4.0-Anwendungen können dabei unterstützen, nachhaltige Lösungen zu entwickeln, die zur Differenzierung im Wettbewerb beitragen. Hierunter fallen beispielsweise die datenbasierte Maximierung der Auslastung von Fertigungsressourcen, die datenbasierte Identifikation von werkzeugspezifischen Re-Use-Potenzialen und die datenbasierte Ermittlung von Reduzierungsmöglichkeiten der CO2-Belastung. Ein digital vernetzter Werkzeugbau wird damit zur Voraussetzung für einen nachhaltigen Werkzeugbau.

 

WBA-Projekte zur digitalen Vernetzung und Nachhaltigkeit

Aus diesem Grund stehen viele WBA-Projekte 2021 im Zeichen von Digitalisierung und Nachhaltigkeit. WBA-Projekte sind einjährige Konsortialprojekte, welche die WBA exklusiv mit ihrer Community, bestehend aus über 80 Mitgliedsunternehmen, durchführt. 2021 reichen die Themen von der „Gestaltung der digitalen CAx-Prozesskette im Werkzeugbau – Fokus Datendurchgängigkeit durch Einsatz von Bauteil-Metadaten“ über die „Automatisierung von Tätigkeiten in Planung und Steuerung sowie im Einkauf – bedingt wertschöpfende und zeitaufwendige Prozesse beschleunigen“ bis hin zur „Aus- und Weiterbildung im Werkzeugbau für die nächsten 5 Jahre – individuelle Schulungsinhalte und Entwicklungspfade für die eigenen Mitarbeiter*innen entwickeln“. Die Projekte starten Anfang des kommenden Jahres.

 

Aus- und Weiterbildung im Werkzeugbau

Im Januar beginnt darüber hinaus das WBA-Weitebildungsprogramm 2021. In einstündigen Web-Seminaren werden Fakten und Trends sowie Strategien und Lösungen zu organisatorischen und technologischen Themenstellungen rund um den industriellen und digital vernetzten Werkzeugbau vermittelt. In ein- bis mehrtägigen Kompakt- und Intensivkursen können die Inhalte dann vertieft werden. Dem Schwerpunktthema widmen sich die Teilnehmer*innen in Fachvorträgen, Use Cases, Arbeitsgruppen und Lernspielen. Darüber hinaus werden sie mit Methodenkompetenz ausgestattet, um die Inhalte direkt im eigenen Werkzeugbaubetrieb anwenden zu können. Anmeldung und Einblick in das vollständige Weiterbildungsprogramm sind auf der Homepage der WBA möglich.

 

Digitales Jahrestreffen mit eigener Online-Plattform

„Wir hätten uns gerade in unserem Jubiläumsjahr ein Jahrestreffen in bewährter Manier hier in Aachen gewünscht“, gesteht Prof. Boos. „Da eine Präsenzveranstaltung aber nicht möglich war, haben wir uns dazu entschlossen, das Treffen bestmöglich in ein digitales Format zu überführen.“ Hierfür wurde eigens eine Online-Plattform programmiert. Diese gestattete es unter anderem, die Veranstaltung im Livestream zu verfolgen, die Ergebnisse der WBA-Projekte 2020 in Form von Kurzvideos anzuschauen, die Teilnahme an den jeweiligen WBA-Projekten 2021 in Echtzeit zu bekunden sowie mit den jeweiligen Projektleitern und anderen Teilnehmer*innen im Chat und in privaten Besprechungsräumen in Kontakt zu treten. Austausch und Netzwerken waren so auch virtuell möglich. „Die Reaktionen auf unsere Online-Plattform waren so positiv“, freut sich Prof. Boos, „dass wir nun daran arbeiten, sie so zu optimieren, dass sie für weitere Veranstaltungsformate und Unternehmen einsetzbar ist.“

 

Für und mit ihrer Community veranstaltet die WBA jedes Jahr im Frühjahr ein Halbjahrestreffen bei einem der Mitglieder und im November ihr Jahrestreffen – traditionell in Aachen im Vorfeld der Preisverleihung „Excellence in Production zum Werkzeugbau des Jahres“ und des internationalen Kolloquiums „Werkzeugbau mit Zukunft“. Dabei informiert sie über die neuesten Entwicklungen in der Branche Werkzeugbau sowie in der WBA. In diesem Jahr feierte sie darüber hinaus ihr 10-jähriges Bestehen.