20. November 2019

Erlebniswelt Werkzeugbau

In der Erlebniswelt Werkzeugbau der WBA werden Lösungen für den Werkzeugbau zu aktuellen Problemen sowie zu zukünftigen Werkzeugbauthemen adressiert. Pünktlich zum 9. Jahrestreffen der WBA wurden zahlreiche neue Demonstratoren vorgestellt: Die App Digitales Shopfloor Management visualisiert übersichtlich in 11 Kacheln Betriebsdaten. Diese reichen beispielsweise von Maschinenstatusübersichten über Kapazitätsplanungen bis hin zum Arbeitsvorrat. Der Zentrale Mittelpunkt der App ist die digitale Shopfloorrunde mit einem integrierten Meldungsmanagement zur agilen Maßnahmenableitung. Die App ist zur ERP-Erweiterung geeignet.
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Digitales Shopfloor Management
Der Adaptive Process Chain Generator ist ein vom Fraunhofer IPT entwickeltes Softwaretool zur fertigungstechnischen und wirtschaftlichen Bewertung von Fertigungsprozessketten. Das Softwaretool bewertet einzelne Fertigungstechnologien innerhalb der Prozesskette sowie die gesamte Fertigungsprozesskette multifaktoriell in Bezug auf die Zielgrößen Fertigungskosten, Bauteilqualität und Prozessdurchlaufzeit. Ebenso neu ist der Demonstrator für Ähnlichkeitsanalysen von Bauteilen. Softwaregestützte Ähnlichkeitsmethoden bieten große Potenziale zur Systematisierung, Automatisierung und Transparenzsteigerung bei der Angebotskalkulation. Entscheidend für geometrie- und metadatenbasierte Ähnlichkeitsanalysen ist die kontinuierliche Aufnahme von prozessualen und werkzeugbezogenen Altdaten. Der Demonstrator Digitale Lagerverwaltung zeigt die Anwendungsmöglichkeiten von BPMN 2.0 auf. Business Process Model and Notation 2.0 ist ein Instrument zum ganzheitlichen Prozessmanagement und ermöglicht die fachliche und technische Prozessmodellierung auf derselben Modelbasis. Im Kontext von Industrie 4.0 wird somit der digitale Lagerverwaltungsprozess visualisiert und transparent dargestellt.

Demonstrationswerkzeugbau

In diesem Jahr wurde der Themenschwerpunkt im Demonstrationswerkzeugbau auf die Zukunft der digitalen Auftragsabwicklung und Systemvernetzung in Zusammenarbeit mit der Tebis AG gelegt. Das Rückgrat dieser durchgängigen Systemvernetzung bildet das MES-System ProLeiS 4.0. Auftragsdaten, wie zum Beispiel neu angelegte Kundenaufträge und dafür eingeplante Tätigkeiten werden mittels einer REST API-Schnittstelle des eingesetzten ERP-Systems der IKOffice GmbH in das MES-System ProLeiS übertragen. Damit stehen dem Fertigungsplaner jederzeit aktuelle Informationen über die Auftragslage zur Verfügung. Ein integriertes CAD-/CAM-Datenmanagement ist bereits in ProLeiS 4.0 integriert. Eine Informationsabfrage von Bauteilen und das Umbuchen von Fertigungsaufträgen wird durch den Einastz von Tablets und smarten Handschuh-Barcodescannern unterstützt. Über das MES-System werden dem Werker papierlos Arbeitsanweisungen bereitgestellt. Im Anschluss eines Fertigungsauftrages werden in ProLeiS projektbezogene Kennzahlen für das Auftragscontrolling grafisch visualisiert.
Neu im Demonstrationswerkzeugbau ist auch das digitale Werkzeugmanagement. Dieses stellt die vollständige Wartungshistorie über den Lebenslauf eines Werkzeugs dar und bildet Fertigungsinformationen, wie zum Beispiel Störungen oder die produzierte Stückzahl von Bauteilen, von einem Werkzeug ab. Zum Jahrestreffen 2019 wurde auch das beendete WBA-Projekt Zustandsüberwachung von Werkzeugen vorgestellt. Die entwickelte Web-App zur Zustandsüberwachung stellt ausgelesene Sensordaten eines Werkzeuges grafisch dar, um den Zustand des Werkzeuges zu beurteilen.
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Digitales Werkzeugmanagement