21. November 2018
Regelmäßig veröffentlicht die WBA Studien zu Themen der industriellen Wertschöpfung im Werkzeugbau und zu Werkzeugbaumärkten. Zum diesjährigen Jahrestreffen der WBA wurden vier neue Studien veröffentlicht:

Tooling in Czech Republic

Die Studie „Tooling in Czech Republic“ beschreibt die Marktsituation tschechischer Werkzeugbaubetriebe. Im Rahmen der Studie werden das industrielle Umfeld des Landes dargestellt und die Struktur der Branche Werkzeugbau in der Tschechischen Republik beschrieben. Mithin wird Bezug genommen auf die Leistungsfähigkeit tschechischer Werkzeugbaubetriebe auf Basis relevanter Kennzahlen aus den Jahren 2013-2018. Die Leistungsfähigkeit der Werkzeugbaubetriebe wird dabei in den Dimensionen Produkt, Prozess, Ressource bewertet. Die Studienergebnisse ergeben sich aus den Datensätzen tschechischer Werkzeugbaubetriebe aus der weltweit größten Datenbank im Bereich Werkzeugbau vom Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen und dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT. Die Datenbank beinhaltet über 1.000 Datensätze deutschsprachiger Werkzeugbaubetriebe und mehr als 2.000 Datensätze internationaler Werkzeugbaubetriebe. Dieses Wissen wird ergänzt durch Unternehmensbesuche der WBA Aachener Werkzeugbau Akademie GmbH sowie dem Branchenwissen des Verbandes Association of Engineering Technology in Tschechien (SST).

Erfolgreich Lieferanten Managen im Werkzeugbau

Ein erfolgreiches Lieferantenmanagement stellt für Werkzeugbaubetriebe eine wichtige Grundvoraussetzung für die eigene Wettbewerbsfähigkeit dar. Nur durch die Kooperation mit Lieferanten ist es für Werkzeugbaubetriebe möglich, ihren Endkunden ein umfangreiches und gleichzeitig hochwertiges Leistungsspektrum anzubieten. Zudem wird ein interner Fokus auf Kernkompetenzen ermöglicht, wodurch die Wirtschaftlichkeit gesteigert werden kann. In Folge der Losgröße Eins und damit einhergehenden geringen Bestellmengen und Einkaufsbudgets ist das Lieferantenmanagement im Werkzeugbau eine Herausforderung. Lieferanten mit hoher technologischer Kompetenz und effizienten Prozessen müssen systematisch identifiziert, weiterentwickelt und in interne Abläufe integriert werden. Hierzu wird in der Studie „Erfolgreich Lieferanten Managen“ im Werkzeugbau ein strukturierter Prozess in sieben Schritten vorgestellt. Zudem werden Möglichkeiten zur Nutzung von Industrie 4.0 im Lieferantenmanagement aufgezeigt. Langfristig ermöglicht ein systematisches Lieferantenmanagement Werkzeugbaubetrieben verkürzte Durchlaufzeiten, höhere Flexibilität und geringere Kosten.

Erfolgreich CAx-Prozessketten Gestalten im Werkzeugbau

Für die Herstellung moderner Werkzeuge ist eine Vielzahl unterschiedlicher Prozesse wie beispielsweise die spanende Bearbeitung, das elektroerosive Abtragen, die Lasermaterialbearbeitung und das Vermessen des Bauteils erforderlich. Für jeden Prozess ist eine aufwändige Planung, zum Beispiel zur Realisierung einer komplexen 5-Achs-Bearbeitung, notwendig. CAx-Systeme wie CAD und CAM unterstützen die Fachleute von Werkzeugbaubetrieben computerbasiert bei der Planung und Durchführung dieser Fertigungsprozesse. Mit fortschreitender Digitalisierung der Fertigung in den vergangenen Dekaden haben sich in Werkzeugbaubetrieben digitale Prozessketten entwickelt, die häufig Potentiale zur Optimierung bieten. Die Studie „Erfolgreich CAx-Prozessketten gestalten“ gibt einen Einblick in den aktuellen Status quo der Verwendung von CAx-Systemen im Werkzeugbau. Entlang des Auftragsabwicklungsprozesses werden einzelne Stationen detailliert betrachtet. Beginnend bei CAD-Systemen wird die zukünftige Entwicklung von CAD-Systemeigenschaften aufgezeigt, sowie die Verwendung von Standards im Werkzeugbau beschrieben. Die anschließende Analyse des Systemeinsatzes bei der Anwendung von Simulationssystemen wird zudem mit einem Best-Practice-Beispiel aus der additiven Fertigung angereichert. CAM-Systeme und NC-Programme sind fester Bestandteil jeder CAx-Prozesskette und werden deshalb im Rahmen der Studie technologiespezifisch betrachtet, sodass Besonderheiten spanender Bearbeitung und abtragender sowie additiver Fertigungsverfahren beschrieben werden. Abschließend werden aktuelle Herausforderungen und Optimierungspotentiale zusammengetragen sowie eine Prognose zukünftiger Entwicklungen im Bereich des Werkzeugbaus gegeben.

Coming Soon: Intelligentes Werkzeug und Datenbasierte Geschäftsmodelle

Ein Blick in andere produzierende Industrien zeigt, dass datenbasierte Dienstleistungen zukünftig die Basis konkurrenzfähiger Geschäftsmodelle darstellen werden. Diese werden im Werkzeugbau bisher allerdings nur in Ausnahmefällen angeboten. Weder ist die dafür notwendige Technologie in Form von intelligenten Werkzeugen vorhanden, noch sind entsprechende Dienstleistungen definiert und bepreist. Um datenbasierte Dienstleistungen in Zukunft anbieten zu können, sollte der Werkzeugbau technisches Know-how im Bereich von Sensorik, Aktorik, Algorithmen und Machine Learning erlangen. Daneben bedarf es betriebswirtschaftliche Rahmenbedingungen, um intelligente Werkzeuge in Verbindung mit datenbasierten Dienstleistungen profitabel am Markt absetzen zu können. Die Studie „Intelligentes Werkzeug und datenbasierte Geschäftsmodelle“ stellt hierfür die notwendigen Grundlagen für die Umsetzung im Werkzeugbau dar. Neben einer Analyse des Status-quo und möglicher Potenziale werden Grundlagen zur Auslegung von Sensorik, Aktorik und einer notwendigen intelligente Regelung dargestellt. Zuletzt werden mögliche datenbasierte Dienstleistungen sowie deren Einbettung in entsprechende Geschäftsmodelle beschrieben.