19. Oktober 2021
Lange hatten wir gezittert. Doch im Juli dieses Jahres stand fest: Ja, die Werkzeugbau-Challenge, das Weiterbildungsformat, das uns so am Herzen liegt, kann nach einer Corona-bedingten Zwangspause im vergangenen Jahr endlich wieder stattfinden. So empfingen wir vom 2. bis 6. August sieben motivierte Werkzeugbau-Talente, die ihr Wissen, ihr Können und ihre Neugierde fünf Tage lang in Diskussionen, Lernspielen und Challenges unter Beweis stellten. Mit Fachvorträgen rund um Themen wie Additive Manufacturing, Layoutplanung, Lean-Prinzipien, Industrie 4.0 und Agilität im Werkzeugbau sorgte das Team der WBA für den fachlichen Input. So wurde dem Werkzeugbau-Nachwuchs ein umfassendes Verständnis für den industriellen und digital vernetzten Werkzeugbau sowie wettbewerbsfähige Werkzeugbaubetriebe vermittelt. Die Teilnehmer:innen wiederum sorgten für reflektierte Rückfragen, spannende Diskussionen und vollen Einsatz in den Lernspielen. Denn der Grundgedanke des Kurses lautet: Erlernte Themen im Anschluss an die Fachvorträge spielerisch in Teams umzusetzen und so gegeneinander zu punkten – der Punktestand jederzeit abrufbar in der eigens dafür programmierten App. Am Ende gab es einen Sieger und gleich drei drittplatzierte Teilnehmer:innen, die in einem Stechen um das Siegertreppchen antreten mussten – aber der Reihe nach.
Kampfgeist war bereits am ersten Vormittag nach einer Vorstellungsrunde mit Kennenlernspiel geweckt. Denn den Gesamtsieg der Werkzeugbau-Challenge wollten alle Teilnehmer:innen mit ins eigene Unternehmen holen. Doch neben dem spielerischen Wettkampf-Gedanken wurde auch schnell klar: Die sieben Teilnehmer:innen – für die Werkzeugbau-Challenge eine vergleichsweise kleine Gruppe – sahen sich nicht ausschließlich als Konkurrenten. Sie harmonierten miteinander, was sich in regen Diskussionen und motivierter Gruppenarbeit widerspiegelte.
Eine Woche lang vermittelten Fachvorträge rund um Themen wie industrieller Werkzeugbau, Additive Manufacturing oder Prozess- und Shopfloormanagement das notwendige theoretische Wissen, das in anschließenden Challenges praktisch angewendet wurde. Auf Basis des erlernten Wissens konzipierten, bastelten, testeten und optimierten die Teilnehmer:innen Papierflieger, bauten Murmelbahnen, zeichneten additiv zu fertigende Schlüsselanhänger, entwarfen Shopfloor-Apps, pitchten diese vor einer Fach-Jury – und sammelten dabei fleißig Punkte. Wie digitale Vernetzung, datenbasierte Geschäftsmodelle und kollaborative Arbeit in der Praxis aussehen können, zeigten zudem Rundgänge in dem Demonstrationswerkzeugbau, der Erlebniswelt Werkzeugbau, der Anlauffabrik sowie der Maschinenhalle des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnologie IPT.

„Von vielen Dingen wusste ich bereits, dass sie so gemacht werden – jetzt verstehe ich aber auch, warum!“

„Es war spannend, live zu sehen, wie Additive Manufacturing im Werkzeugbau aussehen kann. Und eine Shopfloor-App einmal in der Erlebniswelt Werkzeugbau der WBA im Einsatz gesehen zu haben, hat mir und meiner Gruppe geholfen, hinterher selbst eine App im Rahmen der uns gestellten Aufgabe zu konzipieren”, freute sich ein Teilnehmer. Im Verlauf der Vorträge wurde außerdem klar, dass Fußball und Werkzeugbau manchmal mehr Parallelen aufweisen, als gedacht und dass ein 6S-Audit in der Theorie vielleicht trocken klingen mag, in der Umsetzung mit der Challenge-Gruppe aber durchaus Spaß bereiten kann.
Auch das Kulturelle – eine Stadtführung mit anschließendem Besuch einer Aachener Traditionskneipe – und das Sportliche – ein Laser-Tag-Battle – kamen beim Abendprogramm nicht zu kurz. „Dass die Kursleiter im Anschluss an das ‚offizielle‘ Programm noch mit uns unterwegs waren und wir uns über Themen rund um unseren Beruf austauschen konnten, fanden wir wirklich klasse”, sagten die Teilnehmer:innen.

Ebenfalls ein Programmpunkt der Werkzeugbau-Challenge 2021: Der Unternehmensbesuch bei der GEDIA Gebrüder Dingerkus GmbH. Auch hier war eine Challenge integriert. Für jede richtig beantwortete, spezifische Frage zu organisatorischen und technologischen Ansätzen im Betrieb, erhielten die Teilnehmer:innen Punkte für die Gesamtwertung. Die spannenden Einblicke und Anregungen durch GEDIA waren definitiv ein Highlight. Was jetzt noch fehlte?

Eine Siegerehrung, für die der dritte Platz erst einmal in einem Stechen entschieden werden musste. Denn gleich drei Teilnehmer:innen hatten die gleiche Punktzahl eingefahren. Und ausnahmsweise hatte das Stechen nach fünf Tagen voller spannender Themen mal rein gar nichts mit Werkzeugbau zu tun: Dass bis 12:00 Uhr 26 Tassen Kaffee in der WBA getrunken wurden, schätzte Jonas richtig und durfte sich so neben Arthur und Leon einen Preis abholen. Kleiner Wermutstropfen 2021: Der Besuch bei einem Unternehmen im Bereich Spritzgießen konnte Corona-bedingt leider nicht realisiert werden; für 2022 ist dieser Programmpunkt aber wieder fest eingeplant. Das Fazit aller Teilnehmer:innen 2021 fiel dennoch mehr als positiv aus. „Von vielen Dingen wusste ich bereits, dass sie so gemacht werden – jetzt verstehe ich aber auch, warum!“, resümierte beispielsweise Gewinner Arthur und ergänzte „es ist einfach wertvoll, zu sehen, in welchen Bereichen das eigene Unternehmen schon sehr gut ist, in welchen Bereichen aber auch noch Verbesserungspotenziale stecken.“

Save the date der nächsten Werkzeugbau-Challenge: 1. bis 5. August 2022!

„Sehr

modern & innovativ.“

„Spaß & Bildung

kombiniert.“

„Sehr

umfangreich & lehrreich.“